Termin: 13. November 2012, 19.00 Uhr
Referentin: Sabine Bode
Moderation: Susanne v. Imhoff
Ort: Gildehaus, Tannenbergstr.1, Lüchow
Vortrag und Lesung über die Spätfolgen der Kriegstraumatisierung in deutschen Familien
Die durch Frau von Imhoff (Psychosozialtherapeutin und Supervisorin) moderierte Veranstaltung verspricht äußerst interessant zu werden:
Vorstellung des Themas
Seit Jahren beschäftigt sich die Autorin Sabine Bode mit den Auswirkungen des Kriegs auf die Psyche und Mentalität der Deutschen. 2005 erschien ihr Buch „Die vergessene Generation – Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen". Darin thematisierte sie die traumatischen Kindheitserlebnisse der in den 30er und 40er Jahren geborenen.
Im Zuge der Diskussion um dieses Buch meldeten sich auch die Kinder der Kriegskinder zunehmend zu Wort – die „Kriegsenkel", heute etwa zwischen 40 und 55 Jahre alt. Klärungsbedarf tauchte bei den Kriegsenkeln auf, da viele sich ihr verunsichertes Leben aus ihrer eigenen Biografie heraus nicht erklären können. Sie berichteten – trotz äußerer Unterstützung durch die Eltern und materiellen Wohlstands oft über schwierige Beziehungen zu ihren Eltern. Kriegsenkel sagen Sätze wie: „Ich kann meine Eltern emotional nicht erreichen!"
Es geht hier – anders als in den 68igern – um unausgesprochene Konflikte. Es geht u.a. um Kontaktverlust und innere Einsamkeit. Bei vielen von ihnen zeigt sich ein wachsendes Interesse an der faktischen und emotionalen Aufarbeitung der Kriegsfolgen in ihren Familien – ein Prozess der Wahrheitssuche und der Trauer.
Sie fragen sich: „Kann es sein, dass eine Zeit, die vor 67 Jahren zu Ende ging, noch heute Einfluss auf mich hat?"
In ihrem neuen Buch „Kriegsenkel – die Erben der vergessenen Generation" zeigt die Autorin, die Spätfolgen in deutschen Familien auf.